Puls oder Watt?

Puls oder Watt ► Was ist besser beim Radfahren?

Puls oder Watt? Wie lässt sich das Rennradtraining am besten steuern? Was du über Herzfrequenz und Powermeter schon immer Wissen wolltest, verraten wir dir jetzt…

Puls oder Watt

Welcher Puls ist gut beim Sport?

Welcher Puls beim Sport gut für dich ist hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter fallen dein Fitnesslevel, dein Alter, dein allgemeiner Gesundheitszustand, die Temperatur und das Trainingsziel. Wenn man vom optimalen Trainingspuls redet, meint man die Herzfrequenz, mit der man Radfahren sollte, um auf du auf Dauer besser zu werden.

Der Ruhepuls variiert je nachdem wie trainiert du bist, untrainierte gesunde Personen haben einen Ruhepuls von ca. 70 Schlägen pro Minute. Spitzenathletinnen und -Athleten bringt es auf unter 40 Herzschläge pro Minute im Ruhezustand. Wird Sport getrieben steigt der Puls, um die Muskulatur besser mit Blut und somit Sauerstoff zu versorgen.

Der Puls richtet sich nach vielen Faktoren

Ein Leistungstest schafft klarheit 💪

Als Faustformel für den optimalen Trainingspuls wird oft die folgende Formel zitiert: 180 minus Lebensalter. Diese Rechnung berücksichtigt jedoch keine individuellen Parameter und eignet sich deshalb nur bedingt.

Tipp ► Wenn du deinen optimalen Trainingspuls genau kennen möchtest, muss du dich einer sportmedizinischen Untersuchung unterziehen. Ein Fachmann kann bei einer professionellen Leistungsdiagnostik genau feststellen, welche Trainingsbereiche für dich ideal sind. Für Menschen mit Vorerkrankungen ist der Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt vor Beginn des Trainings Pflicht.

Wie misst man die Herzfrequenz beim Radfahren?

Für die Ermittlung der Herzfrequenz beim Radfahren eignet sich ein Brustgurt mit Herzfrequenz-Sensor. Dieser kann bequem unter dem Trikot getragen werden und zeichnet während des gesamten Trainings den Puls auf. Verbunden mit dem Radcomputer siehst du jederzeit, wie hoch dein Puls gerade ist und kannst bei Bedarf die Intensität anpassen.

Alternativ zum Brustgurt bieten verschiedene Hersteller auch Fitnessuhren mit integriertem Pulsmesser an. Diese sind beim Radtraining jedoch oft weniger geeignet, weil man zum Ablesen der Pulswerte die Hand meist vom Lenker nehmen muss. Zudem haben die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer meist einen Radcomputer und wollen nicht mehrere Geräte parallel verwenden.

Training mit Pulsgurt oder Powermeter?

Was bringt ein Powermeter beim Radtraining?

Im Unterschied zum Puls zeigen dir die Watt die genaue geleistete Arbeit an. Der Puls kann auf Grund diverser Einflüsse höher oder niedriger sein, aber Watt ist Watt. In 2.000 Meter Höhe wirst du bei selber Wattleistung einen höheren Puls haben, gleiches gilt an heißen Tagen.

Wer ambitioniert trainiert, wird sich deshalb mehr auf die Watt als den Puls konzentrieren. Denn besonders im oberen Leistungsbereich sind die Watt wesentlich aussagekräftiger als der Puls. Das kommt zum Beispiel beim Intervalltraining zum Tragen.

Leistungsmesser am Rennrad ► Kurbel oder Pedale?

Die Leistung in Watt kann mit unterschiedlichen Systemen gemessen werden. Der Unterschied liegt darin, wo die Sensoren verbaut sind. Es gibt Wattkurbeln und Wattpedale, die jeweils mit einseitiger oder beidseitiger Messung erhältlich sind.

Wattkurbel vs. Pedale mit Wattmessung

Wer sich für namhafte Hersteller entscheidet, kann sich sowohl bei Kurbel, als auch bei Pedalen auf die Genauigkeit der Messung verlassen. Letztendlich ist es heutzutage nur eine Geschmackssache, ob man lieber mit Kurbel oder Pedalen die Leistung messen möchte. Dennoch gibt es kleine Unterschiede.

Der Vorteil von Pedalen liegt klar im Preis und auch in der Flexibilität der Nutzung, denn sie können einfach von einem aufs andere Rennrad oder Mountainbike montiert werden. Kurbeln mit Wattmessung haben hingegen den Vorteil, dass jedes Pedal montiert werden kann. So kannst du das Pedal weiterverwenden, dass du bisher verwendest und musst nicht umsteigen.

Powermeter ► Pedale oder Kurbel?

Beides gut und genau 👍

Beidseitige oder einseitige Wattmessung

Hier würde ich ganz klar die beidseitige Wattmessung empfehlen. Nicht nur wegen der Genauigkeit, sondern auch weil sich mehr Daten ablesen lassen wie Gleichmäßigkeit des Tretverhaltens und Kraftverteilung Links/Rechts. Bei einseitigen Wattmess-Systemen läuft man zudem Gefahr, das Bein, wo gemessen wird, mehr einzusetzen als das andere. Was zu einer ungleichmäßigen Fahrweise und schiefem Sitzen führt und die Messung zudem verfälscht.

Fazit ► Puls oder Watt beim Radfahren

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Training im Grundlagenausdauer-1-Bereich (GA1) gut mit der Herzfrequenz gesteuert werden kann, wenn man seine Herzfrequenzzonen kennt. Im GA2-Bereich kann man sowohl nach Puls als auch nach Leistung trainieren, natürlich geht auch beides in Kombination. Wie bereits erwähnt, ist bei höherer Anstrengung ein Powermeter (fast) Pflicht, um das Training steuern zu können.

Am besten ist immer die Kombination aus Puls und Watt, denn sie liefert die aufschlussreichsten Informationen. Wer die Daten über einen längeren Zeitraum verfolgt, kann daraus zudem einiges über den Allgemeinzustand seines Körpers ablesen. Ein ungewöhnlich niedriger Puls bei relativ hohen Watt zahlen, kann beispielsweise eine zu große Ermüdung aus vorangegangen Trainingseinheiten anzeigen.

Rennradfahren mit Puls

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